Ulf Erdmann Ziegler

Eine andere Epoche (Suhrkamp)

Moderation: Christian Metz

Ulf Erdmann Ziegler im Gespräch mit dem Literaturkritiker Christian Metz über seinen neuen Roman Eine andere Epoche.

Donnerstag, 19. August 2021, 19:30 Uhr
Ort: AusstellungsHalle 1a, Schulstraße 1a, 60594 Frankfurt am Main
Eintritt: frei

 

In den Jahren 2011/12 erlebt das politische Berlin zwei nachhaltige Erschütterungen: die Affären rund um den Bundespräsidenten Wulff und den ersten NSU-Untersuchungsausschuss. Den Vorsitz hat ein SPD-Abgeordneter aus Niedersachsen, der knallhart und getrieben von aufklärerischem Furor versucht, Licht in das Geflecht aus Versagen und Verschleierung zu bringen. Sein Büroleiter Wegman Frost, in einer merkwürdigen Doppelrolle als Akteur und Beobachter, begleitet den Untersuchungsausschuss, der mehr Fragen aufwirft als er beantwortet. Fragen, die ins Zentrum der Bundesrepublik treffen, deren Konsens bis zur Wiedervereinigung auf dem Verfassungspatriotismus basierte. Doch die Berliner Republik steht vor neuen Herausforderungen, die diese Grundfeste erschüttern. Auch Wegman Frosts Leben und Überzeugungen bleiben davon nicht unberührt. Aus seiner Perspektive wird dieser großartige Binnenblick in den Politikbetrieb erzählt, dessen Krisen und Abgründe selbst leidenschaftliche Demokraten in Erklärungsnöte bringen. Dass die politischen Skandale eine je eigene Kalibrierung erfordern, die Medien und Öffentlichkeit ihnen verweigern, enthüllt der Schlüsselroman im Laufe seines Geschehens. Man kann sagen, Ulf Erdmann Ziegler hat mit Eine andere Epoche den Roman zur Bundestagswahl 2021 geschrieben.

 

Ulf Erdmann Ziegler lebt und arbeitet als freier Schriftsteller in Frankfurt am Main. Sein Roman Nichts Weißes stand 2012 auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises und der Shortlist für den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis. Zuletzt erschienen Schottland und andere Erzählungen und Die Erfindung des Westens. Eine deutsche Geschichte mit Will McBride. 

Christian Metz ist Literaturwissenschaftler und -kritiker und schreibt unter anderem für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. 2020 wurde er mit dem Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik geehrt. Zuletzt erschienen Poetisch denken. Die Lyrik der Gegenwart und die Studie Kitzel. Genealogie einer menschlichen Empfindung

Anmeldung erforderlich (kulturportal@stadt-frankfurt.de); es gelten die Vorgaben und Empfehlungen zum Infektionsschutz. Weitere Informationen finden Sie hier

Gefördert im Rahmen von Neustart Kultur der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e.V.