Andrea Löw
Deportiert (S. Fischer)
Moderation: Pitt von Bebenburg (Frankfurter Rundschau)
Die Historikerin Andrea Löw stellt Ihr Buch Deportiert. „Immer mit einem Fuß im Grab“ – Erfahrungen deutscher Juden (S. Fischer) vor.
1941 begann die systematische Deportation der deutschen Jüdinnen und Juden in die Ghettos und Vernichtungslager im Osten. Damit legten die Nazis den Grundstein für den industriellen Massenmord an Millionen von Menschen. Viele Gesamtstudien über den Holocaust richten ihr Augenmerk auf das Handeln der Täter und ihre antisemitische Ideologie. Andrea Löw lässt hingegen die Opfer zu Wort kommen und von ihren Erfahrungen und Erlebnissen, von ihren Ängsten, Sorgen und Hoffnungen berichten. „Wird je ein Mensch der Nachwelt sagen können, wie wir hier gelebt haben und gestorben sind?“ Hunderte Zeugnisse, Quellen und Aufzeichnungen hat die Historikerin ausgewertet. Sie dokumentieren erschütternde individuelle Schicksale, die Löw zu einer kollektiven Leidensgeschichte verwebt.
Andrea Löw war von 2004 bis 2007 an der Arbeitsstelle Holocaustliteratur der Universität Gießen tätig. Seit 2007 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Zeitgeschichte, seit 2013 als stellv. Leiterin des Zentrums für Holocaust-Studien. 2006 erschien ihr Buch Juden im Getto Litzmannstadt. Lebensbedingungen, Selbstwahrnehmung, Verhalten (Wallstein), 2013 publizierte sie zusammen mit Markus Roth Das Warschauer Getto. Alltag und Widerstand im Angesicht der Vernichtung (C.H. Beck).
Pitt von Bebenburg ist Chefreporter der Frankfurter Rundschau.
Donnerstag, 27. Juni 2024, 19 Uhr
Ort: Historische Villa Metzler, Schaumainkai 17, 60594 Frankfurt am Main
Eintritt 8 / erm. 4 €. Die Plätze sind begrenzt, um Anmeldung per E-Mail an kulturportal@stadt-frankfurt.de wird gebeten.
In Kooperation mit dem Kunstgewerbeverein in Frankfurt am Main e.V.